Wann müssen Kiefergelenke behandelt werden?
Zum Kauapparat gehören die Zähne, die Kaumuskulatur und die beiden Kiefergelenke. Für ein ungestörtes Arbeiten beim Kauen und Abbeißen müssen alle Strukturen, besonders aber die Bewegungen der Zähne und die Bewegungen der Kiefergelenke harmonieren. Die Kontakte der Zähne von Ober- und Unterkiefer sind in Balance und arbeiten wie Zahnräder ineinander.
Die beiden Kiefergelenke nehmen eine besondere Stellung unter den Gelenken im menschlichen Körper ein: Sie leisten die komplexesten Gelenkbewegungen, wobei die umgebende Kaumuskulatur die größte punktuelle Kraft aufbringt.
Beim Knirschen und Pressen mit den Zähnen können sogar bis zu 800 N wirken!
Solche Kräfte gehen an den Gelenken nicht spurlos vorüber, sondern können die Gelenkscheibe und den Gelenkknorpel schädigen.
Kiefergelenke sind zudem hochgradig „quetschempfindlich“, das bedeutet sie reagieren empfindlich auf Kompression. 80-90% der Kiefergelenkprobleme entstehen durch Kompression des Gelenks und der Gelenkscheibe.
Auslöser für die Kompression der Kiefergelenke sind massive Verspannungen der Kaumuskulatur aufgrund von Störkontakten der Zähne, wenn keine Balance mehr gegeben ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Zahnlücken nicht geschlossen werden und Nachbarzähne in Lücken kippen. Auch zu hohe Füllungen oder zu hohe oder schlecht angepasste Kronen können Fehlkontakte auslösen, denn sie stören die funktionelle Balance.
Dabei gilt die Regel: Je näher am Kiefergelenk, umso wichtiger sind korrekte Balancekontakte. Fehlt z.B. am letzten Backenzahn im Oberkiefer der Balancekontakt zum Unterkieferzahn, wird das Kiefergelenk auf der gegenüberliegenden Seite (!) gequetscht.
Aber nicht nur ein falscher Biss, sondern auch Stress kann eine massive Verspannung der Kau- und Kopfmuskulatur auslösen und somit die Kiefergelenke belasten.
Besonders problematisch sind stark abradierte Zähne, wenn die natürlichen Zahnformen, die Höcker und Grübchen, durch Pressen und Knirschen verloren gehen. Der Zahnschmelz, eigentlich die härteste Substanz im Körper, wird abgerieben, so dass die Zähne immer kürzer werden. Die natürliche Führung des Bisses durch die Front- und Eckzähne geht verloren, die Kiefergelenke verlagern ihre Position und quetschen das Gelenk.
Die Beschwerdesymptome reichen von Kieferschmerzen, Kieferknacken, Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes, Gesichtsschmerzen und Migräne bis hin zu einseitigen Kopfschmerzen, Halswirbelsäulenproblemen, Ohrenschmerzen oder Tinnitus.
Wegen der räumlichen Nähe von Gehörgang und Kiefergelenk sollte daher bei Tinnitus immer auch ein Zahnarzt zur Abklärung hinzugezogen werden.
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Kiefergelenkbehandlung anhand der Ergebnisse aus dem Kausimulator (Artikulator)
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Wie erfolgt die Kiefergelenkbehandlung?
Ziel der Behandlung ist die Dekompression des Kiefergelenks – das Gelenk muss „entquetscht“ werden.
Um Störkontakte der Zähne und Fehlstellungen der Kiefergelenke zu ermitteln, nehmen wir in der Praxis MunichDent zuerst eine Funktionsanalyse am Patienten vor.
Bei der Kiefergelenkbehandlung arbeiten wir dann mit der DROS®-Schiene, einer Dekompressionsschiene, die im Oberkiefer eingesetzt wird.
Sie entspannt die Muskulatur, dekomprimiert das Gelenk und harmonisiert so die Bewegungen von Zähnen und Kiefergelenken.
Grundsätzlich sinnvoll ist eine zahnärztliche Funktionsanalyse immer dann, wenn einseitige Schmerzen an Kopf oder Gesicht vorliegen, da asymmetrische Veränderungen oder Beschwerden ein Hinweis auf Fehlfunktionen der Zähne und Kiefergelenke sein können.
Ihr ZahnärzteTeam der MunichDent