Der Zahnschmelz gilt als die härteste Substanz im Körper, die enormen Druckkräften beim Kauen Stand halten und die natürlichen Kaufunktionen gewährleisten muss. Verschiedene Prozesse allerdings können die Zahnhartsubstanz schädigen und zu deren Abbau führen. Neben Karies gehören dazu die Zahnerosion und die Zahnabrasion.
Bei der Abrasion handelt es sich um eine mechanische Schädigung der Zähne durch massive Kaumuskelkräfte beim Zähnepressen und Zähneknirschen, die bis zu 800 N betragen können. Dies erfolgt meist unbewusst nachts in Phasen von 20-40 Minuten Dauer und führt zu Schmelzrissen, Schliffflächen an den Schneidezähnen, Absplitterungen und Defekten an den Zahnhälsen.
Auslöser von Abrasionsprozessen sind einerseits Fehlstellungen der Zähne, d.h. eine gestörte Verzahnung von Ober- und Unterkiefer, andererseits psychoemotionaler Stress oder auch beides zusammen. Die Folge ist immer eine Verspannung der Kau-, Gesichts- und Kopfmuskulatur, die nicht nur einseitige Kopf-, Gesichts- und Kieferschmerzen auslösen kann, sondern sogar Muskelverspannungen und Schmerzen in entfernt liegenden Körperregionen. So spricht man von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD), wenn Beschwerden, wie Nacken-, Schulter- oder Rückenverspannungen durch Funktionsstörungen im Kauapparat ausgelöst werden.
Als Ursachen für einen „falschen Biss“ gelten neben genetischen Fehlstellungen auch Zahnlücken, in die Zähne wandern oder kippen, schlecht angepasste Füllungen und Kronen oder auch ungenügende kieferorthopädische Regulierungen. Das harmonische Zusammenspiel der Zähne von Ober- und Unterkiefer wird somit gestört, die entstandenen Fehl- oder Frühkontakte werden im Schlaf „weggeknirscht.“
Häufig werden die Zähne regelrecht abgeschmirgelt, so dass von der ursprünglichen Zahnform nichts mehr übrig bleibt und die Zähne immer kürzer werden. Oft kommen Patienten dann erst in die Zahnarztpraxis, wenn die sich stark verändernden Zähne ästhetisch stören, beim Sprechen kaum mehr sichtbar sind und Betroffene deutlich älter wirken lassen oder Schmerzen auftreten.
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Abrasionsgebiss mit stark verkürzten, abgeschliffenen Zähnen
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Fehlkontakte der Zähne durch Verlust der natürlichen Zahnformen und Zahnlängen
Kurze, abradierte Zähne sind kein reiner Schönheitsfehler, können sie doch erhebliche Auswirkungen auf die Körpergesundheit haben. Mit den kurzen, gleichlangen Zähnen gelingt keine Bissführung mehr durch die Front- und Eckzähne, die Kiefergelenke geraten aus ihrer zentrischen Position und werden gequetscht.
Dies kann sich äußern als Knacken oder Schmerzen im Kiefergelenk, wegen der räumlichen Nähe zum Ohr auch als Ohrgeräusche, Tinnitus oder Schwindel.
Von einem Abrasionsgebiss spricht der Zahnarzt, wenn nahezu alle Zähne in der Front und im Seitenzahnbereich betroffen sind und so ein „horizontales Kaumuster“ entstanden ist, vergleichbar einem Wiederkäuer, der mit den Zähnen seitwärts mahlt.
Nicht bei jedem Patienten aber bei vielen Betroffenen löst dieser enorme Zahnsubstanzverlust von oft 4-8 Millimetern massive Beschwerden aus und macht damit umfangreiche Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ästhetik und Funktion der ursprünglichen Bisshöhe notwendig.
Die manuelle und instrumentelle Funktionsanalyse gibt uns Zahnärzten dabei Aufschluss über Ursachen und Ausmaß der Schädigungen - notwendig, um geeignete Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kaufunktion einleiten zu können.
Komplexe rekonstruktive zahnmedizinische Maßnahmen erfordern ein hohes Maß an Aufklärung, Beratung, Diagnostik und fachlichem Know-How.
Wir Zahnärzte bei MunichDent verfügen über ein erfolgreiches, standardisiertes Schienentherapie-Konzept für die Umsetzung und vertrauen auf die langjährige Erfahrung und Expertise unseres Meisterlabors, das sich auf komplette funktionell-ästhetische Rekonstruktionen spezialisiert hat.
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